Datenblätter zu SVHC
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Liste von Datenblättern für einzelne SVHC sowie für Gruppen von SVHC.
In den Datenblättern finden Sie weitergehende Informationen zu den Stoffen (u. a. Synonyme, Informationen zu gefährlichen Eigenschaften) sowie zusätzliche Details zur Verwendung der Stoffe/Stoffgruppen.
Derzeit liegen nur für einen Teil der Stoffe Datenblätter vor. Diese werden in den nächsten Monaten ergänzt, mit dem Ziel, mittelfristig für alle SVHC der Kandidatenliste, die in Erzeugnissen vorkommen könnten, ein Datenblatt bereitzustellen.
Phenol, Alkylierungsprodukte (hauptsächlich in para-Position) mit C12-reichen verzweigten Alkylketten aus der Oligomerisierung, die alle einzelnen Isomere und/oder Kombinationen davon umfasst (PDDP)
Aus der Stoffgruppe der PDDP sind nur die verzweigten Dodecylphenole (Phenol, dodecyl-, branched (PDB)) nach REACH registriert.
PDDP werden in der Lieferkette überwiegend als chemisches Zwischenprodukt verwendet und der Rohstoff wird in andere Stoffe umgewandelt. Die Hauptendanwendungen von PDDP sind die Herstellung von Schmiermitteladditiven und Kraftstoffsystemreinigern in benzin- und dieselbetriebenen Fahrzeugen und Schiffsdieselmotoren. Weiterhin wird der Stoff zur Herstellung von Chemikalien, Gummiprodukten und Kunststoffprodukten verwendet.
2.1 Bekannte Funktionen der Stoffe
Zwischenprodukt, Monomer, Detergens, Dispergiermittel, Demulgator.
2.2 Möglicher Einsatz in Materialien
Material | Gehalt > 0,1 % wahrscheinlich? | Funktionen und sonstige Informationen |
---|---|---|
Eisen und Stahl | Nein |
|
Glas & Keramik | Nein |
|
Gummi | Ja | Herstellung von Reifen und anderen Gummiprodukten |
Holz | Nein |
|
Kunststoffe | Ja | Herstellung von Epoxid- und Phenolharzen, Monomer für Phenol-Formaldehyd- und Tintenharze |
Leder | Nein |
|
Mineralische Materialien | Nein |
|
Nichteisenmetalle | Nein |
|
Papier | Nein |
|
Textilien | Nein |
|
Gemische zum Verbleib im Erzeugnis | Ja | Schmiermitteladditiv und Kraftstoffsystemreiniger, Farben und Beschichtungsharze |
2.2.1 Materialuntergruppen
Epoxidharze
2.3 Einsatz in Erzeugnissen
Die Einsatzbereiche in Erzeugnissen sind entweder aus den Meldungen an die ECHA entnommen oder entsprechenden Hinweisen von Herstellern. Die aufgeführten Erzeugnisse sind als Beispiele für Erzeugnisse zu werten, in denen die SVHC enthalten sein könnten.
2.3.1 Beispiele für Erzeugnisse
Öl- und Schmierstoffe, Kraftstoffsystemreiniger, Reifen- und Gummiprodukte, Epoxidharzböden.
2.4 Informationen zu Freisetzungen und Expositionen
Es werden Emissionen von PDDP in die Umwelt beobachtet. Aus der Verwendung in Schmier- und Kraftstoffadditiven kann es zu einer Freisetzung von PDDP durch unvollständige Verbrennung sowie undichte Motoren und Getriebe (Benzin- und Dieselmotoren, Schiffsmotoren) kommen. Alterung und Müllentsorgung von mit Epoxid- und Phenolharzen beschichteten Produkten kann ebenfalls zu einer Emission von PDDP führen.
PDDP werden in verschiedenen Umweltkompartimenten (Oberflächenwasser, Sediment, Abwasser, Kläranlagen, Boden) sowie in Biota (z. B. in Fisch, Muscheln, Eiern und Robben) gefunden.
- REACH Anhang XIV (Zulassung): PDDP sind nicht zulassungspflichtig.
- REACH Anhang XVII (Beschränkungen): Keine Beschränkungen.
- Spielzeugrichtlinie: Stoffe, die gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 als karzinogen, mutagen oder reproduktionstoxisch (CMR) der Kategorie 1A, 1B oder 2 eingestuft wurden, dürfen in Spielzeug, in Spielzeugkomponenten oder in aufgrund ihrer Mikrostruktur unterscheidbaren Spielzeugkomponenten nicht verwendet werden.
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(*2) Es sind nur die Verwendungsverbote und Beschränkungen aufgeführt, die eine Relevanz für Erzeugnisse haben. Zu betroffenen Anwendungen oder Ausnahmen ist der jeweilige Gesetzestext zu beachten. Bei Beschränkungen nach REACH Anhang XVII wird der erzeugnisrelevante Gesetzestext zitiert.
4.1 Harmonisierte Einstufung von verzweigten Dodecylphenolen nach CLP-Verordnung
Informationen zur Gefährlichkeit | Gefahrenklassen und -kategorien | Gefahrenhinweise | |
---|---|---|---|
Gesundheitsgefahren | Skin Corr. 1C | H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. | |
Eye Dam. 1 | H318: Verursacht schwere Augenschäden. | ||
Repr. 1B | H360F: Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. | ||
Umweltgefahren | Aquatic Acute 1 | H400: Sehr giftig für Wasserorganismen. | |
Aquatic Chronic 1 | H410: Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. | ||
| |||
M-Faktor | M = 10 | ||
Erläuterung | Der M-Faktor (Multiplikationsfaktor) wird auf die Konzentration eines als akut gewässergefährdend, Kategorie 1, oder als chronisch gewässergefährdend, Kategorie 1, eingestuften Stoffes angewandt und wird verwendet, damit anhand der Summierungsmethode die Einstufung eines Gemisches, in dem der Stoff vorhanden ist, vorgenommen werden kann. | ||
Allgemeines | In der CLP-Verordnung wird die harmonisierte Einstufung der verzweigten Dodecylphenole und anderer PDDP unter der Index-Nummer 604-092-00-9 aufgeführt. |
4.2 Selbsteinstufungen von verzweigten Dodecylphenolen im C&L-Verzeichnis (*3)
Informationen zur Gefährlichkeit | Gefahrenklassen und -kategorien | Gefahrenhinweise | |
---|---|---|---|
Gesundheitsgefahren | Skin Corr. 1C | H314: Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. | |
Eye Dam. 1 | H318: Verursacht schwere Augenschäden. | ||
Repr. 1B | H360F: Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. | ||
Umweltgefahren | Aquatic Acute 1 | H400: Sehr giftig für Wasserorganismen. | |
Aquatic Chronic 1 | H410: Sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. | ||
| |||
M-Faktor | M = 10 | ||
Erläuterung | Der M-Faktor (Multiplikationsfaktor) wird auf die Konzentration eines als akut gewässergefährdend, Kategorie 1, oder als chronisch gewässergefährdend, Kategorie 1, eingestuften Stoffes angewandt und wird verwendet, damit anhand der Summierungsmethode die Einstufung eines Gemisches, in dem der Stoff vorhanden ist, vorgenommen werden kann. |
4.3 Strukturformel (*4)
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(*3) Quelle: Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis (C&L-Verzeichnis). Das Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis der ECHA enthält alle Einstufungen für Stoffe auf dem europäischen Markt. Da alle Hersteller und Importeure eines Stoffes die Einstufung und Kennzeichnung an die ECHA melden und diese Informationen weder überprüft, noch automatisch harmonisiert werden (können), unterscheiden sich die Selbsteinstufungen für einen Stoff in den unterschiedlichen Einträgen. Bei den hier aufgelisteten Einträgen handelt es sich um eine Zusammenstellung der am häufigsten vorgenommenen Selbsteinstufungen. Selbsteinstufungen, die die rechtsverbindliche harmonisierte Einstufung unterschreiten, werden nicht berücksichtigt.
(*4) Quelle: Strukturformeln aus den Anhang XV Dossiers der ECHA.
Im Folgenden sind nur Quellen zu Informationen angegeben, die nicht auf der Internetseite der ECHA verfügbar sind.
- „Dodecyl- and Tri-tert-butyl-phenol in Products in Norway“, 2010, Climate and Pollution Agency (Klif), TA-NR 2744/2010
https://evalueringsportalen.no/evaluering/dodecyl-and-tri-tert-butyl-phenol-in-products-in-norway/ta2744.pdf/@@inline [Zugriff am 05.08.2021] - „Survey of alkylphenols and alkylphenol“, 2013, The Danish Environmental Protection Agency
https://www2.mst.dk/udgiv/publications/2013/04/978-87-92903-99-0.pdf [Zugriff am 05.08.2021]
Stand der Bearbeitung: 09. Aug. 2021